Die Gründung des Ordens der Tempelritter reicht in die Jahre 1118/19 – also 20 Jahre nach der Eroberung Jerusalems. Balduin II., der König von Jerusalem, überließ dem Orden den östlichen Flügel seines an die Ruinen des Tempels Salomons grenzenden Palastes als Wohnsitz. Daher wurde der Orden einfach Templerorden und seine Mitglieder „Templarii“ – „Templer“ genannt.
Der von Heiligen Paul eingeführte Begriff ‘miles Christi’ erhielt in der Zeit der großen klerikalen Reformen und der Kreuzzüge eine konkrete Bedeutung, was der Heilige Bernhard als Ideal des neuen christlichen Ritters bezeichnet und indem es nunmehr auf jene, irdischen Feinde des Christentums bekämpfenden Berufskrieger, übertragen wurde.
Jene „Ritter Christi“ gaben sich selbst den Namen „arme Ritter“, eine Bezeichnung, die keineswegs im Sinne von bedürftig oder mittellos verstanden werden darf. In der Deutung der Kirchenväter bezieht sich der Begriff „arm“ hier vielmehr auf die in der Bergpredigt propagierte „Armut im Geiste“. Diese Armut ist im Herzen verankert und meint die innerliche Freiheit und Unabhängigkeit von weltlichem Besitz.